Zum Tag der Deutschen Einheit

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, 

an diesem Samstag, dem 3. Oktober, feiern wir den 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung. Seit drei Jahrzehnten leben wir nun in einem freien und geeinten Deutschland. Es ist ein Jubiläum, das uns alle mit Freude und Stolz erfüllen sollte. 

Ich selbst saß damals gebannt vor dem Fernseher. Ich erlebte Tage des Glücks für unser Land. Am Ende war ich positiv überrascht, wie friedlich und schnell die Wiedervereinigung gelungen ist. Die Menschen hatten davon geträumt, aber nach Jahrzehnten der Teilung hatten viele nicht mehr daran geglaubt. 

Einer, der bis zuletzt felsenfest für ein geeintes Deutschland gekämpft hat, war unserer früherer Parteivorsitzender Franz Josef Strauß. Ich erinnere mich noch gut daran, wie er an jedem Aschermittwoch mit eindringlichen Ausführungen die Wiedervereinigung beschwor. Es ist nicht zuletzt auch sein Verdienst, dass sie letztendlich gelang. Mir tut es sehr leid, dass er sie persönlich nicht mehr erleben durfte. Es wirkt wie ein Wink des Schicksals, dass die Wiedervereinigung genau auf den Jahrestag seines Todes fiel. 

Genau aus diesem Grund hat die CSU 1990 in Reisbach unter Federführung von Erwin Huber, Sepp Steinberger und Künstler Gerhard Kadletz ein Denkmal eingeweiht, das an Franz Josef Strauß und an die Wiedervereinigung erinnern soll. Zur Eröffnung kamen 1000 Gäste und der damalige CSU-Vorsitzende Theo Waigel. Jährlich findet am 3. Oktober eine Gedenkfeier am Denkmal statt, doch leider muss diese heuer wegen der Corona-Pandemie erstmals verschoben werden. Das ist angesichts des Jubiläums extrem schade und macht mich sehr traurig, aber die Gesundheit der Teilnehmer geht vor. Ich hoffe, dass die Menschen in meiner Heimat diesen besonderen Tag trotzdem genießen können. 

Die Wiedervereinigung war ein beispielloser politischer Prozess und ein bedeutendes und glückliches Ereignis für ganz Deutschland – auch für uns in Niederbayern: Ganze Karawanen von Trabis aus dem Osten kamen damals bei uns an und wurden von den Bürgern freudig empfangen, auch in meinen Heimatlandkreisen Dingolfing-Landau und Rottal-Inn. Ich freue mich, dass viele Ostdeutsche in unsere Heimat gezogen sind und teilweise seit Jahrzehnten hier leben. 

Naturgemäß brachte die Wiedervereinigung ob der politischen Systeme in Deutschland große Herausforderungen mit sich. Es galt unter anderem, die wirtschaftlichen Verhältnisse für die Menschen im Osten zu verbessern, die soziale Sicherheit des westlichen Systems auf den Osten zu übertragen und die Währungsunion zu schaffen. Das sind Herausforderungen, die wir zum Teil auch heute noch bewältigen müssen. Doch ich bin mir sicher, dass uns das gelingen wird. Gemeinsam, als ein starkes und vereintes Deutschland. 

Herzlichst 

Ihr Max Straubinger