CSU-Abgeordneter setzt Scholz unter Druck: „Nur loben reicht nicht“

Angesichts des Besuchs mehrere Geothermie-Projekte im In- und Ausland durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fordert der CSU-Bundestagsabgeordnete Max Straubinger einen Ausbau der Erdwärme-Technologie in Deutschland und höhere Förderungen durch den Bund. „Es ist schön, dass der Kanzler den Wert und die Bedeutung von Erdwärme erkannt hat. Dafür hätte er aber gar nicht bis nach Kenia reisen müssen, denn auch bei uns in Deutschland gibt es bereits viele erfolgreiche Projekte, insbesondere in Bayern“, so Straubinger in einer Pressemeldung in Anspielung auf Scholz‘ Besuch des größten Geothermiekraftwerks Afrikas.

Ein Musterbeispiel für ein gelungenes Erdwärmekraftwerk liegt in Straubingers Heimatwahlkreis: Die Städte Simbach am Inn und Braunau (Österreich) betreiben seit über 20 Jahren eine gemeinsame Geothermie-Anlage, die erste grenzüberschreitende Fernwärmeanlage Europas. Das Netz wird aus einem unterirdischen Heißwasservorkommen in 2000 Metern Tiefe gespeist und versorgt alle öffentlichen Gebäude der beiden Städte sowie viele Privathaushalte mit klimafreundlicher Wärme, insgesamt sind über 800 Kunden angeschlossen.

Eine Herausforderung bei der Nutzung von Erdwärme sind die hohen Kosten für die tiefen Bohrungen. Ein Glücksfall für die Geothermie-Anlage Simbach-Braunau waren daher die acht Millionen Euro an Fördermitteln von EU, Freistaat Bayern, dem Land Oberösterreich und dem österreichischen Umweltministerium – von der deutschen Bundesregierung gab es keine Förderung.

Straubinger fordert daher mehr Einsatz und dass Bundeskanzler Scholz seiner Ankündigung, die Geothermie in Deutschland ausbauen zu wollen, auch Taten folgen lässt – indem zum Beispiel im viel diskutierten neuen Gebäudeenergiegesetz auch Fördermöglichkeiten für Erdwärme verankert werden. „Nur loben reicht nicht, die Bundesregierung muss nun auch Handfestes liefern.“