CSU-Abgeordneter kritisiert geplante Zwangssanierungen

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Max Straubinger kritisiert den Entwurf der EU-Kommission zur neuen Gebäuderichtlinie. Diese sieht vor, dass alle Häuser und Wohnungen in der EU zu bestimmten Fristen bestimmte Energiestandards erreichen müssen. Geschieht dies nicht, drohen Zwangssanierungen. „Auf dem Weg zu mehr Umweltschutz ist die Modernisierung des Gebäudesektors ein enorm wichtiger Schritt. Doch die EU schießt mit ihren Plänen weit über das Ziel hinaus und stellt Millionen Haus- und Wohnungsbesitzer vor große Belastungen. Überstürzte Fristen und Sanktionen sind der falsche Weg“, so Straubinger.

Der EU zufolge sollen Wohngebäude bis 2030 mindestens Energieklasse E erreichen, bis 2033 dann sogar Energiestufe D. Das Problem: Die Einstufungen erfolgen nicht europaweit einheitlich, sondern für jedes Land einzeln nach verschiedenen Abstufungen – ein Nachteil für Deutschland, in dem bereits viele Gebäude hohe Energiestandards aufweisen.

„Damit kann es sein, dass ein Haus bei uns saniert werden muss, weil es im Vergleich zu anderen Häusern in Deutschland eine niedrigere Energieklasse aufweist, während dasselbe Haus in Ländern wie Griechenland oder Spanien problemlos als höhere Energieklasse ohne Sanierungsbedarf durchgehen würde“, erklärt Straubinger und übt Kritik. „Das ist ungerecht. Wir werden für unsere höheren Gebäudestandards bestraft. Die EU sollte erst einmal den Standard in den südlichen Ländern anheben.“ Von den Regelungen sei vor allem auch der ländliche Raum betroffen, befürchtet der CSU-Abgeordnete. „Gerade auf ältere Menschen, die schon vor Jahrzehnten mühsam gespart und sich den Hausbau hart erarbeitet haben, würden enorme Kosten zukommen.“

Straubinger hofft daher, dass der Entwurf bis zur Abstimmung nächste Woche im EU-Parlament noch überarbeitet wird und fordert außerdem die Bundesregierung auf, sich ebenfalls dagegen auszusprechen. „In der jetzigen Form ist die Richtlinie praktisch nicht realisierbar. Unsere Eigenheimbesitzer leiden ohnehin schon unter hohen Preisen, Handwerkermangel und den ideologisch motivierten Plänen der Bundesregierung zu Öl- und Gasheizungen. Es darf jetzt auf keinen Fall weitere Belastungen geben!“