CSU-Agrarpolitiker Max Straubinger kritisiert Expertenpapier zur Landwirtschaft in der EU

Der CSU-Agrarpolitiker Max Straubinger kritisiert die am Mittwoch in Brüssel vorgestellten Vorschläge einer EU-Expertengruppe zur Zukunft der europäischen Landwirtschaft. „Die Ziele und Maßnahmen des Papiers sind an vielen Stellen ein Frontalangriff auf die konventionelle Landwirtschaft. Mit der Brechstange die Agrarwende herbeiführen wird aber nicht funktionieren“, so Straubinger in einer Pressemitteilung.

In dem über 100 Seiten langen Dokument fordern die Experten eine grundlegende Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik. Unter anderem soll das bisherige Fördersystem abgeschafft werden, stattdessen sollen vor allem bedürftige Höfe Gelder erhalten und solche, die sich besonders stark für Umwelt- und Tierschutz einsetzen.

Für Straubinger eine Kampfansage an die konventionelle Landwirtschaft und eine Unterscheidung, die der Bundestagsabgeordnete strikt ablehnt. „Das würde Landwirte, die konventionell arbeiten, zu Bauern zweiter Klasse machen. Alle deutschen und europäischen Bauern tragen aber nach ihren Möglichkeiten zur Ernährungssicherheit und zum Umweltschutz bei und sollten Anspruch auf Fördergelder haben, um global bestehen zu können.“

Auch das Ziel des Expertengremiums, den Fleischkonsum durch gezielte Maßnahmen zu reduzieren, lehnt Straubinger ab. „Der Fleischverzehr ist ohnehin seit Jahren rückläufig auch ohne politisches Zutun. Die EU sollte sich nicht in den Speiseplan der Bürger einmischen.“

Besonders irritiert ist Straubinger in diesem Zusammenhang von Peter Strohschneider, dem Leiter des EU-Expertengremiums. Dieser sagte, dass die Freiheit zum Fleischverzehr dort ende, wo die Freiheit der restlichen Gesellschaft beginne. „Die Aussage verunglimpft Menschen, die Fleisch essen und legt nahe, dass diese andere in ihrer Freiheit einschränken würden. Eine absurde und unerhörte Behauptung.“